Was erwartet Sie? Wie funktioniert eigentlich Eheberatung? Muss ich da etwas, was ich nicht will? Erzählen die da was von Moral? Kann man eine verfahrene Situation überhaupt retten? Muß mein Partner mitkommen, oder kann ich auch alleine etwas erreichen? Hat es überhaupt Sinn, wenn doch meine Gefühle nicht mehr da sind?
Ist eines der Spezialgebiete (und eines meiner Spezialgebiete), bei denen sich die Methoden wesentlich von denen der klassischen psychologischen Schulen unterscheiden. Zwar werden die meisten Psychologen, Therapeuten und Fachärzte auf Anfrage sagen, dass sie natürlich auch Eheberatung machen, aber für einen längerfristigen Erfolg empfehle ich persönlich einen Berater, der in diesem Bereich besondere Weiterbildung und Erfahrung hat.
Vor einigen Jahren wurden eine Langzeitstudie über den Erfolg verschiedener Maßnahmen veröffentlicht. Die Buchhandlungen bieten beispielsweise eine ganze Reihe von Ratgebern und Bestsellern zum Thema Beziehung an. Bei den meisten Paaren gab es zunächst Aha-Erlebnisse und die Motivation etwas zu verändern. Nach ein bis zwei Jahren waren aber fast alle wieder bei den gleichen Problemen. Deutlich besser waren die „klassischen“ Psychologen mit Gesprächs- oder Verhaltenstherapie. Mit Abstand am besten schnitten die Eheberater und systemischen Familientherapeuten ab.
Dazu ein paar Grundregeln vorweg. Kein Berater oder Psychologe wird Ihnen eine Entscheidung abnehmen. Auch ein Berater der kirchlichen Organisationen wird auf keinen Fall vorgeben, was Sie tun müssen. Ein Berater wird sich strikt neutral verhalten und ohne Bewertung. Dazu gehört, dass er keiner Partei „Recht“ gibt – das steht ihm nicht zu.
Paare, die eine kleinere Krise oder Streitigkeiten meistern wollen, oder die einfach eine erfüllte Partnerschaft erlernen möchten, profitieren natürlich auch von einer Beratung. In der Regel kommen Paare oder einzelne Partner zu einem Zeitpunkt, wo „nichts mehr geht“. Beide stehen mit dem Rücken an der Wand und sind zerstritten, oder haben sich nichts mehr zu sagen. Andere Themen sind Untreue, Machtkämpfe, Aggressionen bis hin zu Missbrauch und Gewaltanwendung. Manchmal spielen Abhängigkeiten, Sucht, oder besondere sexuelle Vorlieben eine Rolle.
In einer solchen Situation sind meist die Gefühle auf der Strecke geblieben und beide Partner fragen sich, ob sie überhaupt wieder zusammen finden können. Dabei unterschätzen wir oft die Möglichkeiten unserer Gefühle. Unsere Fähigkeit auch schwere Krisen zum Guten zu wenden ist enorm. Solange bei beiden noch die Bereitschaft da ist, sich der Krise zu stellen und einen Schritt nach vorne zu gehen, lässt sich viel machen.
Die „Flucht“ aus der Krise ist sehr beliebt, aber sie hat meist frustrierende Folgen. Wenn wir unsere Probleme nicht bearbeiten, nehmen wir sie allzu oft in eine neue Beziehung mit. Die Erfahrung zeigt, dass aus diesem Grund der „zweite Versuch“ mit einem neuen Partner überdurchschnittlich oft scheitert.
Wenn die Trennung schon beschlossen ist, oder sich nicht vermeiden lässt, kann eine Trennungsberatung viel Leid ersparen. Sie verbessert für beide Partner die Ausgangsbasis für einen Neuanfang und spart im Falle einer Scheidung hohe Kosten für Anwälte und Gericht.
Sicherlich kann man schneller und gezielter arbeiten, wenn beide Partner zur Beratung kommen. Ob dann Einzelgespräche notwendig sind, oder gemeinsam nach Wegen gesucht wird, entscheidet sich im Einzelfall. Feste Regeln lassen sich hier nicht aufstellen.
Aber auch ein einzelner Partner kann viel bewirken, indem er seine Möglichkeiten erweitert. Eine Beziehung, eine Partnerschaft ist ein System, in dem wir uns gegenseitig stark beeinflussen. Jede Veränderung des einen Partners führt zu Reaktionen des anderen. Auch dann, wenn beide nicht darüber reden. Bereits kleine Änderungen in der Haltung eines Partners haben oft verblüffende Auswirkungen auf die Beziehung.
Häufig kommen Paare in die Beratung mit dem Anliegen sich mal auszusprechen, ohne gleich zu streiten. Gemeint ist damit meist, dass „der andere“ endlich mal zuhört und versteht, was einem auf der Seele brennt.
Das gehört zwar auch dazu, ist aber nicht der hauptsächliche Ansatz. So wie man zwei braucht, um sich zusammen zu finden, braucht man auch den richtigen Partner um zu streiten, oder sich anderweitig unglücklich zu machen. Für alles, was wir tun, gibt es einen Grund –und insbesondere einen tieferen Grund in uns selbst. Wenn wir diese unterbewussten Motivationen erkennen, können wir bereits viele Schwierigkeiten vermeiden.
In der Beratung gibt es keine Schuldfrage. Es gibt immer zwei Beteiligte. Zu verstehen, wer was zu einem Dilemma beiträgt, zeigt oft schon den ersten Schritt für eine Lösung.
Eheberatung ist meistens Lösungs-orientiert. Die Ursachenforschung, wo die Probleme herkommen, reicht alleine noch nicht aus. Wir brauchen Strategien und neue Wege für eine zufriedeneres Leben. Manchmal ist dazu eine richtige „Eheschule“ erforderlich mit Kommunikationstraining und „Bedienungsanleitung“ für bestimmte Situationen. Die Möglichkeiten und Lösungen sind natürlich so vielfältig, wie die Ursachen der Probleme. Selbst einige aufzuzählen, würde den Rahmen hier sprengen.
Unsere Beziehung zum Partner und unser zu Hause sind einer der wichtigsten Lebensbereiche, der bestimmt, wie wir mit unserem Leben insgesamt zufrieden sind. Den Erfolg einer Paarberatung sehe ich nicht unbedingt darin eine bestimmte Vorgabe zu erfüllen, oder einen Kompromiss für ein strittiges Thema zu finden.
Für mich ist eine Eheberatung dann erfolgreich, wenn beide Partner anschließend wieder mit ihrem Leben zufrieden sind. Schließlich geht es um nichts geringeres als das wichtigste Stück Lebensqualität wieder zurück zu gewinnen.
Natürlich beantworte ich gerne Ihre Fragen und helfe weiter. Nutzen Sie doch das Kontaktformular, oder senden Sie eine E-Mail an: info@werdenundsein.de
Hier folgen Suchbegriffe für die Suchmaschinen, Links, Backlinks, Rankingscripte: